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24-05-19 Abgrenzung überdenken!?

Autor: kola

Berliner Mall

Als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: „Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren." Lukas 19,5

Uli Hoeneß, Klaus Zumwinkel (ehemaliger Post-Chef), Alice Schwarzer, Theo Sommer (Top-Journalist und früherer Zeit-Herausgeber) ... vor wenigen Jahren schien es, als würde jeder zweite Prominente Steuern hinterziehen. Viele Menschen waren empört und enttäuscht darüber, dass auch vermeintliche Vorbilder sich nicht zu schade dafür waren. Die öffentliche Meinung verurteilte die Steuerbetrügereien in einer nie gekannten Schärfe - bislang hatten sie in manchen Kreisen als sportliche Übungen, bestenfalls als „Kavaliersdelikte" gegolten. So ändern sich die Werte und Ansichten.
Einen ähnlich schlechten Ruf wie die Steuerbetrüger von heute hatten die Zolleinnehmer zur Zeit von Jesus. Zachäus war einer von ihnen. Als Jesus ihn auf dem Baum erblickte, stellte er ihn nicht an den Pranger, obwohl er dadurch die Sympathie vieler Menschen gewonnen hätte. Nein, er ging auf ihn zu und lud sich selbst bei ihm zum Essen ein.
Die Begegnung des Zöllners Zachäus mit Jesus bewirkte zweierlei:
1. Zachäus änderte sein Leben: Er „trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zu-rück." (V. 8) Diese Wiedergutmachung geht weit über das hinaus, was heutzutage bei einer Selbstanzeige eines Steuerbetrügers fällig wäre. Zachäus war nach anfänglichem Versteckspiel (siehe die gestrige An¬dacht) offen für die Gemeinschaft mit Jesus, die ihn ermutigte, seine Einstellung und sein Leben zu än¬dern.
2. Jesus provozierte Unmut: „Als sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt." (V. 7) Wer mit Sündern anders umgeht, als es „Volkes Stimme" erwartet, muss mit Verständnislosigkeit rechnen. Das sollte uns nicht davon abhalten, wie Jesus zu handeln; denn sein Vorbild gilt mehr als gesellschaftliche Konventionen.
Wo müsste ich im Lichte dieser Begebenheit mein Verhalten modernen „Zolleinnehmern" gegenüber überdenken? Was kann ich tun, um ihnen einen Eindruck von der Wesensart Gottes und der Gemeinschaft mit Jesus zu vermitteln? Vielleicht bietet sich ja heute in meinem Umfeld eine Gelegenheit dazu.

Thomas Lobitz

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.

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