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25-10-19 Selbst beherrscht?

Autor: kola 18.10.2025

Freikirche der Siebenten Tags Adventisten in Landshut _ eine schlafende Katze vor einer Blumenwiese

Menschen mit Verstand zügeln ihren Zorn; sie erwerben Achtung, wenn sie über Unrecht hinwegsehen. Sprüche 19,11 (Neues Leben Bibel)

Mann erschießt seinen Computer“, las ich in einer Zeitung. Es war ein langer Kampf mit seinem störanfälligen PC. Schließlich wurde es dem 37-Jährigen in der Nähe von Denver im US-Bundesstaat Colorado zu viel. Das unzuverlässige Gerät machte ihn so wütend, dass er es vor seine Haustür legte und aus einer Pistole acht Schüsse auf den PC abgab. Der Schütze zeigte keinerlei Reue, nachdem er seinen Computer so rabiat ausgeschaltet hatte. Selbst eine Geldstrafe wegen unerlaubten Schusswaffengebrauchs konnte seinen Triumph nicht dämpfen.

Manchmal ist es wirklich zum Verzweifeln, wenn ein Computer nicht so reagiert, wie wir es erwarten. Es kann viel Zeit bei der Fehlersuche verlorengehen, und der Ärger staut sich auf. Doch selbst wenn ich einem PC in meinem aufgestauten Zorn einen Schlag oder Tritt verpasse, sodass er funktionsunfähig wird, bleibt der Schaden begrenzt. Aber wie ist es mit einem Menschen, der mich durch sein Verhalten oder seine Worte so sehr gereizt hat, dass mir „der Kragen platzt“? Hierbei kann ein Zornesausbruch zu einem wesentlich größeren Schaden führen.

Jakobus gibt uns den Rat: „Seid immer sofort bereit, jemandem zuzuhören; aber überlegt genau, bevor ihr selbst redet. Und hütet euch vor unbeherrschtem Zorn!“ (Jak 1,19 Hfa) Aufmerksam zuhören, sorgfältig sein bei der Antwort und nicht die Selbstbeherrschung verlieren - denn, um ein Bild zu gebrauchen: „Ein Mensch ohne Selbstbeherrschung ist so schutzlos wie eine Stadt mit eingerissenen Mauern.“ (Spr 25,28 NLB) Wer das nicht beachtet, macht sich selbst angreifbar und kann zu Schaden kommen, auch wenn er Recht hat.

In einer sehr polemischen Debatte wurde die Bibel lächerlich gemacht. Alle meine Sachargumente prallten wirkungslos ab. In meinem Ärger meinte ich, auf den Tisch hauen und ein Machtwort sprechen zu müssen. Daraufhin meinte jemand gereizt: „Und Sie wollen ein Christ sein?“ Der Graben war so tief, dass ich in diesen Kreis nicht mehr zu kommen brauchte.

Ich bin dankbar für alle Worte, die mir auf der Zunge lagen, die ich dann aber doch nicht ausgesprochen habe, obwohl ich meinte, im Recht zu sein. Es gibt Situationen, in denen es besser ist, über Unrecht hinwegzusehen.

Holger Teubert

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.

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