24-12-15 Innere Belohnung
Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es auch. Matthäus 10,8
Neulich haben wir als Gemeinde Weihnachtslieder auf dem Weihnachtsmarkt gesungen, begleitet von wunderschöner Akkordeonmusik. In der Vorbereitung haben wir Kekse gebacken und diese in 30 kleine Tütchen gefüllt. Während meine Geschwister für die Musik sorgten, bin ich mit meinem Korb mit den Keksen über den Markt gegangen und habe die Tütchen verschenkt. Viele Leute konnten es gar nicht fassen, dass sie etwas geschenkt bekommen. Manche wollten Geld dafür geben oder das Geschenk gar nicht annehmen, wenn sie nicht etwas zurückgeben dürften. Aber die Augen aller, die das Geschenk annahmen, strahlten. Mein Lieblingseintrag in meinem Poesiealbum lautet so: „Willst Du glücklich sein im Leben, trage bei zu anderer Glück, denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück." Genau das durfte ich auf dem Weihnachtsmarkt erleben. Statt Freude kann man auch Liebe, Frieden oder ein anderes Wort einfügen. Ich denke an die Worte Jesu, mit denen er uns auffordert, Gutes zu tun und seine Botschaft in die Welt zu tragen. Und das ist nicht schwer, denn wir geben nur das weiter, was wir empfangen haben. „Was ihr gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut" (Phil 4,9). Was uns trägt, ist die unfassbare Liebe Gottes, die wir nicht verdient haben. Gott schenkt sie uns umsonst und er freut sich, wenn wir sie annehmen. Wir brauchen nichts leisten, nichts bezahlen, nur annehmen, was er uns gibt. Und wenn wir das weitergeben, so werden wir von Gottes Liebe, Frieden und Freude immer und immer wieder erfüllt. Ein Junge auf dem Weihnachtsmarkt hatte sich sehr über seine Kekstüte gefreut und sie stolz seinen Eltern gezeigt. Doch dann sah er eine alte Frau, die mühsam mit ihrem Rollator über das Kopfsteinpflaster fuhr. Er schaute seine Tüte an, lief zu der alten Frau hinüber und legte ihr seine Kekse auf ihren Rollator. Strahlend kam er zu seinen Eltern zurück und lehnte mein Angebot ab, eine neue Tüte zu bekommen. Er wollte keine Belohnung haben. Die Freude, die ihn durchs Verschenken erfüllte, war viel mehr wert als ein paar Kekse.
Heike Steinebach
Bibellese:
Morgens: Jona 1–4
Abends: Offenbarung 10
© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung
Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.