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23-12-24 Heimat?!

Autor: caspar 24.12.2023

Brücke bei Nacht in Metz

So seid ihr nicht länger Fremde und Heimatlose; ihr gehört jetzt als Bürger zum Volk Gottes, ja sogar zu seiner Familie.
Epheser 2,19 (Hoffnung für alle)

Eigentlich soll Weihnachten das Fest der Liebe sein. Doch in Zeiten der Pandemie mussten sich viele Menschen in Brüssel auf eine einsame Zeit gefasst machen – wegen der Reise- und Kontaktbeschränkungen konnten sie nicht zu ihren Familien fahren. Viele dieser sogenannten Expats hatten in der kurzen Zeit in Brüssel noch keine freundschaftlichen Kontakte knüpfen können. Da hatte der junge Maxime Adam Levy eine Idee. Er gründete auf Facebook das Projekt „Adopt me for Christmas". Er suchte für Leute, die allein feiern müssen, Gastfamilien für die Weihnachtszeit, natürlich alles coronakonform. Die Regeln in Belgien waren streng: Man durfte nur einen einzigen Kontakt außerhalb der Familie einladen. Über 200 Familien meldeten sich, die ihr Heim für einen Fremden öffnen wollten, und 250 einsame Menschen, die solch eine Gastfamilie suchten. Nun versuchte Maxime durch einen Fragebogen, Angebot und Nachfrage sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Er achtete auf eine gemeinsame Sprache und auf Essensvorlieben und Allergien. Auch für die 50 übrig Gebliebenen fand Maxime eine Lösung: Er fragte, ob sie bereit wären, selbst ein kleines Fest für einen anderen Einsamen auszurichten. Maxime hofft, dass sich diese zusammengeschubsten Menschen auch längerfristig näherkommen und wirklich eine Art Familie werden. Familien können ganz unterschiedlich aussehen. Auch unsere Kirchengemeinden sind eine Form von Familie, im besten Fall sogar mit „Knuddelkontakten". Sogar Jesus betrachtete seine Herkunftsfamilie nicht als die engste Verwandtschaft. Er zeigte auf seine Jünger und sagte: „Das hier sind meine Mutter und meine Geschwister. Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter!" (Mt 12,49–50 Hfa) Hier können in einer Gruppe von zusammengewürfelten Fremden tatsächlich enge Bindungen wachsen, denn sie werden alle durch die Versöhnung mit Gott zu einer neuen „Hausgemeinschaft" zusammengeschweißt. Und wie klappt das? Paulus verrät es: „Denn uns ist der Heilige Geist geschenkt, und durch ihn hat Gott unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt." (Röm 5,5 Hfa) Also lassen wir sie raus, diese Liebe!

Sylvia Renz

Bibellese:
Morgens: Sacharja 1–4
Abends: Offenbarung 18

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.  

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