Im Gespräch mit dem neuen Pastor der Adventgemeinde Landshut
In der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist es normal, dass Pastoren von Zeit zu Zeit den Ort wechseln. Seit September 2024 ist Gabriel Stein der neue Pastor für den Bezirk Erding und Landshut. Er stammt aus Brasilien, wo er seine akademische Ausbildung erhielt, und Theologie, Philosophie und Journalismus studierte. Er ist mit der Theologin und Familientherapeutin Marina Kern Stein verheiratet. Sie haben zwei Kinder.
Wir haben ihm Fragen gestellt, um etwas mehr über ihn zu erfahren.
Landshut ist eine der schönsten Städte in Bayern, aber warum hast du Brasilien verlassen, um nach Landshut zu kommen?
Landshut ist tatsächlich eine sehr schöne Stadt. Brasilien ist auch voller Naturschönheiten. Das Land ist dafür bekannt. Aber bin ich wegen etwas viel Schönerem nach Deutschland gekommen: meiner Frau. Spaß beiseite, wir haben uns während des Theologiestudiums in Brasilien kennengelernt und hatten schon immer den Wunsch, irgendwann nach Deutschland zu ziehen und dort im pastoralen Dienst zu arbeiten. Hier gibt es viele Herausforderungen und Chancen zugleich. Als wir das Angebot erhielten, nach Deutschland zu kommen , waren wir beide sehr glücklich. Meine Frau, weil sie in ihre Heimat zurückkehren konnte und ich, weil ich dies zu meinem neuen Zuhause machen darf.
Du spielst leidenschaftlich und gern Fußball, welchen Beruf wolltest du als Kind haben?
Ich glaube, ich war ein normales Kind. Ich wollte mehrere verschiedene Dinge werden: Polizist, Astronaut, Feuerwehrmann, Pilot und natürlich, wie ein guter Brasilianer, Fußballspieler. Doch schon als Kind spürte ich, dass meine Berufung der pastorale Dienst war. Zur Zeit Christi hatten jüdische Jungen im Allgemeinen zwei Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Eine davon bestand darin, eine Rolle als religiöser Führer zu übernehmen, wenn sie den anspruchsvollen Prozess der Vermittlung jüdischer Gesetze bestanden. Die andere Möglichkeit, falls die erste Option keinen Erfolg hatte, bestand darin, den Beruf des Vaters (Zimmermann, Fischer usw.) zu ergreifen. Wenn ich einen großen Sprung in der Geschichte mache, kann ich sagen, dass ich in gewisser Weise beides erreicht habe. Ich bin kein Meister des jüdischen Rechts geworden. Aber mein Vater war Pastor, und ich beschloss mit sechs Jahren, in seine Fußstapfen zu treten. Gott sei Dank wurde mein Leben bisher in diese Richtung gelenkt und so bin ich jetzt Pastor in Landshut.
Als Pastor der Adventgemeinden Erding und Landshut betreust du Gemeindeglieder in einem weiten Gebiet nutzt du für Besuche öffentliche Verkehrsmittel?
Ja, von Zeit zu Zeit retten öffentliche Verkehrsmittel uns das Leben. Gleichzeitig muss ich sagen, dass dies derzeit nicht die Stärke Deutschlands ist, was mich überrascht. Die pastorale Tätigkeit erfordert viel Mobilität, flexible Arbeitszeiten und auch die Bereitschaft zu bestimmten Aufgaben. In diesem Sinne glaube ich, dass das Auto weiterhin für mich eine unverzichtbare Option ist.
Adventisten erwarten die Wiederkunft Jesu, wie hältst du diese Erwartungshaltung wach?
Im besten Sinne. Meiner Meinung nach bedeutet dies, dass die Erwartungen steigen, da dieses Ereignis mit jedem Tag näher rückt. Als Mensch ist es normal, positiv zu denken und zu glauben, dass alles immer besser wird. Tatsächlich erleben wir jedoch das Gegenteil. Trotz Fortschritten in Wissenschaft, Technologie und Gesundheit leben wir noch immer in einer Gesellschaft voller Konflikte. Vor allem, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Man kann nicht länger sagen, dass wir in Zeiten des Friedens oder gar der Stabilität leben. Die Geschichte wiederholt sich unweigerlich. Aus diesem Grund wird die Wiederkehr Jesu immer notwendiger.
Was ist dein Wunsch für Landshut?
Bei der ersten Frage bin ich schon auf die Schönheit von Landshut eingegangen. Schönheit ist für mich etwas Wichtiges im Leben. Gott sei Dank sind wir die Früchte der Schöpfung eines Gottes, der hohe ästhetische Ansprüche hat. Ich wünsche mir für Landshut, dass Schönheit auch in den Herzen der Menschen verankert ist. Ich schlage die vielleicht älteste Interpretationsweise für dieses Thema vor: Öffnen Sie Gott die Türen Ihres Herzens und überlassen Sie Ihm die Entscheidung. „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben." Johannes 10:10. Dies sind Worte Jesu, die ich für alle Menschen als wertvoll erachte. Wir freuen uns, Teil dieser Bewegung zu sein.
Vielen Dank für das Gespräch Gabriel, wir wünschen dir und deiner Familie Gottes Segen für deinen Dienst im Bezirk Landshut und Erding.