Fang im Kleinen an!
Ein Bauer streute Saatgut auf einem Feld aus ... Die Zeit verging, die Saat keimte und wuchs ohne das Zutun des Bauern heran. Markus 4,26b.27b (Neues Leben Bibel)
Kleinigkeiten haben die Welt wahrscheinlich mehr verändert als große Ereignisse, zum Beispiel die Erfindung der Nägel oder des Buchdruckes. Ohne den Buchdruck wären weder die Reformation noch die Aufklärung zustande gekommen.
Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, verändern das Gesicht der Welt. Kleine Dinge - mit Liebe getan - können viel Unerwartetes bewirken. Es gibt jede Menge Bücher zu diesem Thema. Ein Titel lautet „Einfach die Welt verändern - 50 kleine Ideen mit großer Wirkung" von Eugenie Harvey. Da gibt es ökologische Ideen wie: „Pflanze einen Baum" oder „Verzichte auf Plastiktüten" oder „Schalte deine Elektrogeräte ganz aus". Aber in diesem Buch findet man auch Tipps, die das Zwischenmenschliche betreffen, zum Beispiel: „Lies einem Kind eine Geschichte vor" oder „Verschenke ein Lächeln", „Spende Blut", „Biete deinen Sitzplatz an", „Umarme jemanden", „Gib dein Kleingeld für einen guten Zweck". All diese Dinge sind klein, aber wirkungsvoll. Und weil sie so klein und unscheinbar, so gewöhnlich sind, kommen wir oft gar nicht von selbst darauf, das mit voller Absicht in unseren Tagesablauf einzubauen.
Ich habe auch erlebt, dass mit einer Person oder für sie zu beten so etwas sein kann. Scheinbar nur eine kleine Sache, die aber einen Menschen berühren, ihn glücklich machen und ihm Kraft geben kann für einen nächsten Schritt. Dabei meinen wir oft, das sei doch belanglos. Doch andere Menschen berührt dies.
Gott hat uns Fähigkeiten, Einfallsreichtum und Gelegenheiten geschenkt, um anderen das Leben angenehmer oder einfacher zu machen oder sie zu erfreuen. Und das müssen keine tollen Erfindungen sein, die eine Revolution auslösen. Es ist immer besser, mit den Dingen anzufangen, von denen man weiß, dass man sie kann. Diese kleinen Dinge werden oft unterschätzt. Sie sind wie Samenkörner, die ausgestreut sind. Manche von ihnen gehen auf, andere nicht. Oftmals bemerken wir nicht sofort, sondern erst viel später, welche Früchte das kleine Samenkorn, das wir ausgestreut haben, hervorgebracht hat.
Beate Strobel
© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung
Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.