19-06-30 Aus Liebe handeln
Maßstab eures Redens und Handelns soll das Gesetz Gottes sein, das euch Freiheit schenkt. Jakobus 2,12 (Hoffnung für alle)
Mit 4.634 Metern über dem Meeresspiegel ist der Gipfel des Monte Rosa der höchste Punkt der Schweiz; der tiefste Punkt ist die Magadino-Ebene (193 m ü. M.), durch die der Tessin in den Lago Maggiore fließt. Über der Magadino-Ebene habe ich von meiner Ferienwohnung aus oft Fallschirmspringer beobachtet, die in 3.000 Metern Höhe aus dem Flugzeug herausgelassen werden und als winzige Punkte auf die Erde zurasen, bis ihr Fallschirm sich entfaltet und sie langsam zur Erde schweben. Wie sie sich verhalten müssen, um heil unten anzukommen, ist ganz genau vorgeschrieben. Jeder Springer wird sich freiwillig und äußerst sorgfältig an die Vorschriften halten und rechtzeitig die Reißleine ziehen, es sei denn, er will sich umbringen.
Mit den Geboten Gottes verhält es sich genauso. Wer sicher leben möchte, wird sich freiwillig an sie halten. Leider gibt es einige Christen, die über die Gebote Gottes so reden, als seien sie nur dazu da, unsere Freiheit einzuschränken. Sie verstehen nicht, dass Gottes Gebote genau dafür gegeben sind, uns Freiheit zu schenken und uns vor Gefahren zu bewahren.
Ganz und gar mühelos begriff diesen Sachverhalt ein junger Mann, dessen Hobby Fallschirmspringen war. Eine Panne während eines freien Falls ließ ihn in Todesangst geraten. Es blieben ihm nur Sekunden, um das Schlimmste abzuwenden. Dennoch war sein Aufprall so hart, dass er sich das Genick oder Rückgrat hätte brechen können. Wie durch ein Wunder kam er mit heilbaren Verletzungen und einem Schock davon.
Er verstand dieses Erlebnis als Anruf von Gott, und wir studierten daraufhin miteinander die Bibel. Dabei beschäftigte uns die Frage, warum uns Jesus so viele Gebote gelehrt hat. Sogar die Liebe zu Gott hat er in die Form eines Gebotes gekleidet (Lk 10,27)! Sein Schockerlebnis machte es dem jungen Mann leicht, die Zusammenhänge zu verstehen. Mühelos begriff er, dass Gott uns seine Gebote gab, weil er wusste, dass wir sie brauchen, damit in uns die Frucht des Geistes heranreift (Gal 5,22) und unser Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes zur Herzenssache wird. Dann wird klar: Was man aus Liebe tut, das geht noch mal so gut.
Gerhard Zahalka