Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt ... Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie so auf, dass sie allen im Haus Licht gibt. Matthäus 5,14-15 (Hoffnung für alle)

Am 30. Oktober 2013 feierten die Einwohner von Rjukan eine Party der besonderen Art. Man hatte Sand aufgeschüttet und Liegestühle aufgestellt. Es gab eine Band und Tänzerinnen mit Federn im Haar, und jeder trug eine Sonnenbrille. Was für einen Ort in der Karibik nichts Besonderes wäre, bedeutete hier die Erfüllung eines hundert Jahre alten Traumes: Sonnenstrahlen auf dem Marktplatz an einem Oktobertag!

Schroffe, steile Berge werfen im Winterhalbjahr dunkle Schatten auf die norwegische Kleinstadt, sodass Jahr für Jahr von Oktober bis März kein Sonnenstrahl die Talsohle erreicht. Schon 1913 veröffentlichte ein Büroangestellter seine Idee, wie dem abgeholfen werden könnte - nun wurde dieses Projekt verwirklicht: Auf dem Bergkamm oberhalb der Stadt wurden drei riesige bewegliche Spiegel aufgestellt, die das Sonnenlicht zum Marktplatz reflektieren. Mehr als 600.000 Euro war es den Bürgern und Sponsoren wert, ihre Stadt im Winter mit Sonnenschein zu erhellen.

Nicht nur den Menschen in Norwegens Bergen ist das Licht wichtig. Wer von uns hat nicht auch schon erlebt, wie er bei anhaltendem Schlechtwetter im Winter müde und antriebslos wurde? Obwohl wir Heizung und Licht mühelos auf Knopfdruck regulieren können, sind es doch die echten Sonnenstrahlen und ihre natürliche Wärme, die uns so sehr fehlen.

Was ist, wenn Gottes Licht zu selten in unser Leben scheint? Erscheint uns die Welt dann nicht hoffnungslos, dunkel und grau? Wie viele „dunkle Täler“ gibt es in unserer Umgebung, in denen Gottes Botschaft die Gemüter nicht erhellt? Wie nützlich wäre dort solch ein „Sonnenspiegel“, der Gottes Licht dahin weiterschickt, wo Menschen im wahrsten Sinne des Wortes „im Dunkeln tappen“.

Laut der eingangs zitierten Aussage von Jesus können wir solche Sonnenspiegel sein, wenn wir gleichermaßen Gott und den Menschen zugewandt sind, so- dass wir das Licht weitergeben, das wir empfangen: Indem wir uns mit Gottes Wort beschäftigen, fangen wir sein Licht ein. Wir geben es dann weiter, wenn wir unseren Mitmenschen da helfen, wo sie es brauchen, und erzählen, was uns an Jesus begeistert.

Martina Siefert

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.