25-01-12: bester Empfang!
Darum lasst uns alles daransetzen, zu dieser Ruhe Gottes zu gelangen, damit niemand durch Ungehorsam das Ziel verfehlt. Unsere Vorfahren sind uns darin ein warnendes Beispiel. Hebräer 4,11 (Hoffnung für alle)
Im Winterurlaub auf Kuba begegnete ich einem jungen Ehepaar. Der junge Mann war den ganzen Tag damit beschäftigt, im Hotel und am Strand nach Handyempfang zu suchen. Das kostenpflichtige Einwählen ins WLAN funktionierte so gut wie gar nicht. Der Mann war wie in einem Tunnel und konnte weder den kilometerlangen weißen Sandstrand mit Palmen noch das tiefblaue Meer genießen. Seine Frau wurde zunehmend ärgerlich. Als sich die beiden eines Abends im Restaurant darüber stritten, was man unter Urlaub zu verstehen habe, mischte sich ein freundlicher Kellner ein, indem er sagte: „Offline ist der neue Luxus. Genießt ihn und eure Freiheit." In den nächsten Tagen sah man die beiden Hand in Hand am Strand spazieren, mit Buch auf dem Liegestuhl oder sich fröhlich unterhaltend beim Abendessen. So faszinierend es auch ist, durch Technik mit Menschen rund um den Erdball in Kontakt zu bleiben, so kann sie gleichzeitig zum Fluch werden. Wie unsicher Menschen werden, wenn sie keine WLAN-Verbindung haben, nimmt manchmal groteske Züge an. „Wie habt ihr früher nur ohne Handy leben können?", fragen mich junge Leute immer wieder. Zugegeben, viel Organisatorisches war damals langwieriger und komplizierter, aber in meiner Erinnerung war das Leben ruhiger. Wenn ich heute über etwas gründlich nachdenken muss oder mit Gott reden möchte, dann schalte ich mein Handy aus oder gehe ohne elektronische Begleitung in die Natur. Nur für Gott erreichbar zu sein und zu dieser von ihm versprochen Ruhe zu gelangen, hat große Vorteile: Es macht den Kopf frei, zeigt mir, was richtig und falsch ist, und gibt mir Orientierung. Manchmal bin ich dabei so tief in Gedanken versunken, dass ich mich im Wald verlaufe und erst Stunden später zurückkehre – aber das macht nichts. Diese ungestörte Zeit mit Gott ist nie eine verlorene Zeit. Danach fühle ich mich frisch und „durchgepustet", selbst wenn ich keine sofortige Lösung für mein Problem gefunden habe. Auch in biblischen Zeiten, als es längst noch kein WLAN gab, haben Menschen und sogar Jesus selbst in der Stille und Abgeschiedenheit, ja in der Ruhe Gottes Kraft geschöpft. Warum nicht auch wir?
Beate Strobel
Bibellese:
Morgens: 1. Mose 33–35
Abends: Matthäus 10,21–42
© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung
Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.