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24-10-06 DANKE!

Autor: caspar 06.10.2024

Schale voll Eis

Er wurde verachtet, von allen gemieden. Von Krankheit und Schmerzen war er gezeichnet. Man konnte seinen Anblick kaum ertragen. [...] Dabei war es unsere Krankheit, die er auf sich nahm; er erlitt die Schmerzen, die wir hätten ertragen müssen. Jesaja 53,3–4 (Hoffnung für alle)

Nachdem unser einjähriger Sohn wenige Wochen zur Tagesmutter gegangen war, wurde er krank. Es entpuppte sich als eine typische Magen-Darm-Infektion – die erste ernsthafte Erkrankung in seinem noch jungen Leben. Fieber und Durchfall hatten für uns Eltern anfangs zugegebenermasen einige Vorzüge: Wickeln und Umziehen waren widerstandslos möglich, das Einschlafen verlief ziemlich schnell und unkompliziert. Wie praktisch, dachte ich zunächst. Doch als er zu erbrechen begann und sich sein Verhalten deutlich änderte, da zerriss es mir das Herz. Unser Sohn ist eigentlich ein lebhaftes und frohes Kleinkind. Anstatt durch die Wohnung zu rennen, sas er nun einfach nur matt und müde da. Statt zu spielen, zu toben und zu quatschen, schaute er uns müde und teilnahmslos an. Kein Lächeln, keine Reaktion, nichts. Auch ohne verbale Kommunikation konnten wir Eltern sein Leiden spüren und litten mit. Trotz unserer fortschrittlichen Gesellschaft sehen wir uns oft genug macht- und wehrlos Krankheiten und anderen Formen des Leids gegenüber. Im Vergleich zu früheren Generationen sind solche Erlebnisse sicher seltener und treffen uns daher umso intensiver. Wenn es irgendwie möglich gewesen wäre, hätte ich die Krankheit meines Sohnes sofort auf mich genommen, damit er wieder gesund und fröhlich hatte sein können. Der heutige Bibeltext spricht über Jesus Christus. Wie sehr muss Gott das Leiden seines Sohnes geschmerzt haben? Doch im Gegensatz zu mir hätte Gott in seiner Allmacht das Leiden mit einem Wort sofort beenden können. Welch unvorstellbare Spannung. Doch Gott hat es für uns ausgehalten; hat Leid, Demütigung und Trennung seines Sohnes ertragen. So vollendete Jesus seinen Auftrag, übernahm unsere Krankheiten, verherrlichte Gott bis in den Tod und hat uns durch sein Opfer endgültig erlöst. Der Herr sagt: „Mein Diener kennt meinen Willen, er ist schuldlos und gerecht. Aber er lässt sich für die Sünden vieler bestrafen, um sie von ihrer Schuld zu befreien" (Jes 53,11 Hfa). Papa im Himmel, vielen Dank dafür!
Rafael Schäffer

Bibellese:

Morgens: Jesaja 34–36
Abends: Kolosser 2

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.

 

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