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24-02-04 DER Begleiter

Autor: caspar 03.02.2024

Läufer Wettkampf

Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten. Psalm 32,8

Eigentlich wollte ich im Fernsehen nur die morgendlichen Nachrichten anschauen. Da aber gerade die Winter-Paralympics in China stattfanden, war der Programmablauf verändert. Und so wurde ich etwas ungeplant Zuschauer eines Slalomwettkampfs für Blinde. Slalom für Blinde? Wie soll das gehen, wenn der Läufer nichts sehen kann? Es gibt eine Möglichkeit, die mich geradezu faszinierte: Ein Begleiter, der sehen kann, fährt in ausreichendem Abstand vorneweg und ist per Funk mit dem blinden Läufer in Verbindung. Er sagt ihm, wie er sich durch die gesteckten Slalomstangen bewegen soll. Die Bilder im Fernsehen zeigten, wie geschmeidig und nahezu exakt die blinden Läufer die Slalomstrecke durchfuhren. Ich konnte gar nicht aufhören zuzuschauen und vergaß die Nachrichten. Dann fiel mir ein, dass mir Jahre zuvor, als ich selbst mit einer Gruppe zum Skifahren in den Bergen war, ein solches Team auf der Piste begegnete. Der Begleiter fuhr vorneweg und der blinde Läufer folgte in kurzem Abstand. Ich bin damals hinterhergefahren, das heißt, ich habe es versucht. Die beiden waren offenbar Profis und waren in gutem Tempo unterwegs. Dabei fuhren sie manchmal ziemlich nah an steilen Abhängen entlang. Das Vertrauen des blinden Läufers war beeindruckend. An dieser Stelle ist es gut, den heutigen Psalmtext noch einmal anzuschauen. Er ist dem sogenannten zweiten Bußpsalm Davids entnommen. David bekennt Gott, dass er sich verlaufen hat. Er hat Schuld auf sich geladen – große Schuld. Nach qualvollen Tagen und Nächten erfährt er, dass Gott ihn nicht verstößt, sondern ihm gnädig ist. Er kann aufatmen und ist bereit, sich in Zukunft von Gott leiten zu lassen. Wir alle sind auf dem Weg. Wir wissen nicht, was uns heute oder morgen begegnen wird. Wenn wir ehrlich sind, dann müssen wir zugeben, dass wir oft genug förmlich blind sind und uns nach unserem Gutdünken vorwärtstasten. Es ist gut, einen Begleiter zu haben, der vorneweg fährt, der bessere Augen hat und uns den besten Weg zeigen kann. Übrigens fielen sich die olympischen Läufer im Ziel in die Arme und freuten sich, glücklich angekommen zu sein. So möchte ich auch einmal von Jesus in den Arm genommen werden und ihm für seine Fürsorge und Liebe danken.

Günther Machel

Bibellese:
Morgens: 2. Mose 36–38
Abends: Matthäus 23,23–39

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF

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