23-04-02 Licht in dieser Welt
Und als er [Jesus] aus Jericho hinausging, er und seine Jünger und eine große Menge, da saß ein blinder Bettler am Wege, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Und als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, fing er an zu schreien und zu sagen: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde. Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege. Markus 10,46–47.51–52
Das letzte Wunder, das Jesus auf seinem letzten Weg nach Jerusalem vollbrachte, war die Heilung eines Blinden. Jesus fragte ihn ausdrücklich: „Was willst du, dass ich für dich tun soll?" Die Antwort des Blinden war klar: Er wollte sehend werden. Jesus sprach zu ihm: „Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen." Und der Text fährt fort: „Sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege." Er ging mit Jesus nach Jerusalem. Und was erlebte er da? Gerade erst sehend geworden, sah er nun die Dunkelheit dieser Welt und das Sterben von Jesus. Was mutet Jesus denen zu, die sehend geworden sind? Er erspart ihnen nicht das Leid. Das hat eine tiefe Bedeutung. Auch zu dir und mir sagt Jesus: „Werde sehend!" Wem Jesus die Augen öffnet, der sieht zunächst das Unrecht und die Not in der Welt. Er wird sensibler dafür – auch für das, was er selbst getan oder versäumt hat. Doch ist er dem nicht trostlos ausgeliefert. Er ist ja nicht mehr blind. Der Geheilte sah nicht nur Kreuzigung und Tod. Weil er Jesus folgte, konnte er weitersehen. Er sah auch die Auferstehung und das neue Leben. Wer auf Jesus sieht, kann dem Leid ein Aber entgegensetzen. Wer das tut, erkennt: „Er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist und auferweckt wurde." (2 Kor 5,15) „Unsere Sünden hat er ans Kreuz hinaufgetragen, mit seinem eigenen Leib. Damit sind wir für die Sünden tot und können nun für das Gute leben." (1 Ptr 2,24 GNB) Die Finsternis um uns ist nicht ausweglos. Das Leid der Welt ist nicht mehr hoffnungslos. Wer daran glaubt, hat eine neue Sichtweise, denn er weiß, auch wenn er die Dunkelheit selbst nicht beheben kann, kann er doch für das Gute leben und so etwas Licht in die Dunkelheit bringen.
Lothar Wilhelm
Bibellese:
Morgens: Buch Rut
Abends: Lukas 8,1–25
© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung
Die hier wiedergegebene Andachte ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.