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23-03-05 Jesus ganz nah sein

Autor: caspar 05.03.2023

Luftmatte am Himmel

Dort wurde ein Mann zu ihm gebracht, der taub war und kaum reden konnte. Man bat Jesus, dem Mann die Hand aufzulegen und ihn zu heilen. Jesus führte den Kranken von der Menschenmenge weg. Er legte seine Finger in die Ohren des Mannes, berührte dessen Zunge mit Speichel. Markus 7,32–33 (Hoffnung für alle)

In Coronazeiten hätte der Taubstumme keine Chance gehabt. Da galt nämlich die Regel: Habt so wenig körperlichen Kontakt zu euren Mitmenschen wie nur möglich! Es gab klare Verhaltensanweisungen: Haltet mindestens eineinhalb Meter Abstand, provoziert keine Tröpfcheninfektion, bezahlt kontaktlos, fasst möglichst nichts an und wascht euch oft die Hände! Ansteckungsrisiken gab es auch schon zur Zeit Jesu. Die Quarantäneregeln für Aussätzige sprechen für sich und doch lesen wir mehrfach, dass Jesus Menschen berührte, wenn er sie heilte. Dabei war es nicht der direkte Kontakt – keine Art Kraftfluss, der das Wunder bewirkte. Es war auf der einen Seite der Glaube der Kranken, die zu Jesus kamen, und die göttliche Vollmacht auf der anderen Seite. So wird uns berichtet, dass Jesus den Knecht eines römischen Hauptmanns über eine große Distanz hinweg heilte, als dieser krank zu Hause lag. Jesus spricht anschließend von dem großen Glauben dieses Heiden. Jesus kann immer und jedem helfen – so oder so. Das gilt bis heute. Ich denke, dass jeder in den vergangenen zwei Jahren gespürt hat, was Distanz in uns auslöst. Uns fehlt etwas und wir merken, wie wichtig menschliche Nähe ist. Nur in der unmittelbaren Nähe erleben wir verbale und nonverbale Kommunikation in ihrer ganzen Tragweite. Dann sind alle unsere Sinne aktiviert. Wir sehen, hören, riechen, fühlen, spüren – nehmen den ganzen Menschen wahr. Mich berührt der Gedanke, dass Jesus uns nicht auf Distanz erlöst hat. Seine Hilfe ist nicht die einer Support-Hotline oder gar eines Sprachcomputers. Nein, Jesus wurde ganz Mensch, um uns so nahe wie möglich zu sein. Er kam, um mitten unter uns zu leben. Er kennt alle Facetten des menschlichen Daseins bis hin zum gewaltsamen Tod. Dieser Jesus kennt auch dich und ist dir oft näher, als du denkst. Was hindert uns also daran, jeden Tag seine Nähe zu suchen?

Bernhard Stroh

Bibellese:
Morgens: 5. Mose 1–2
Abends: Markus 10,32–52

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andachte ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.

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