20-07-05 GottVertrauen!
Das ist nun die Hauptsache ... Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel. Hebräer 8,1
Unser Leben ist angefüllt mit vielen guten Wünschen: „Hauptsache gesund", „Hauptsache, ich habe Arbeit" oder „Hauptsache, ich finde den richtigen Partner". Allerdings sagen wir manchmal auch: „Hauptsache, die Frisur sitzt" oder „Hauptsache, es schmeckt". Wenn im Hebräerbrief von der Hauptsache die Rede ist, dann geht es dem Schreiber um das Entscheidende in unserem Glauben und Leben – um Jesus Christus und seine Fürsprache für uns beim Vater. Hauptsache, wir haben einen Hohepriester! Modern ausgedrückt: Hauptsache, wir haben jemanden, der die Kompetenz und die Legitimation besitzt, Schuld zu vergeben, zwischen Gott und uns zu vermitteln, uns mit ihm zu versöhnen, unser Leben trotz Schuld und Versagen ins Lot zu bringen. Wenn jemand einen Zugang zum allerheiligsten Ort hat und dort Einfluss auf Entscheidungen nehmen kann, dann ist es Jesus Christus. Er ist es, der „zur Rechten des Thrones der Majestät" sitzt. Alle Fäden des irdischen und himmlischen Geschehens laufen bei ihm zusammen. Er hat nicht nur unumschränkte Regierungsgewalt, sondern die Vollmacht, Vergebung und Rettung endgültig wirksam werden zu lassen. Von diesen „himmlischen Realitäten" spricht der Apostel sehr persönlich und wendet sich an unser Herz und Gewissen: Wir haben einen solchen Fürsprecher. Er hat die Himmel durchschritten (vgl. Hbr 4,14) und ist in das Allerheiligste der Gegenwart Gottes eingetreten. Für ihn gab es keine Schranke, die ihn hätte aufhalten können, kein Hindernis, das sich ihm in den Weg stellen konnte. Der Sieger von Golgatha nahm seine absolut herausragende Stellung als König und Hohepriester ein. Das bedeutete für ihn die höchstmögliche Gottesnähe, verbunden mit der höchstmöglichen göttlichen Befugnis. Nach dieser gewaltigen und kaum zu fassenden Botschaft ermutigt uns der Schreiber mit seelsorgerlicher Vollmacht gleich zweimal (vgl. Hbr 4,16; 10,22): Bitte, tretet doch herzu! Kommt mit frohem Vertrauen zu diesem Thron, der ein Thron der Gnade ist. Denn auf ihm sitzt Jesus, „ein heißer Backofen voll glühender Liebe" (Martin Luther). Hartwig Lüpke