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23-12-17 Gottes ausgestreckte Hand

Autor: caspar 17.12.2023

Brücke über die Mosel bei Nacht

Und so wurde Jesus Christus geboren. Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt. Aber noch vor ihrer Hochzeit wurde sie, die noch Jungfrau war, schwanger durch den Heiligen Geist. Josef, ihr Verlobter, war ein aufrechter Mann. Um sie nicht der öffentlichen Schande preiszugeben, beschloss er, die Verlobung in aller Stille zu lösen. Matthäus 1,18–19 (Neues Leben Bibel)

In der Weihnachtsgeschichte hat Josef meist eine Nebenrolle, wenn er überhaupt wahrgenommen wird. Wer jedoch die Geschichte der Geburt Jesu ein wenig genauer anschaut, wird schnell bemerken, dass dies zu Unrecht geschieht. Wir lernen Josef kennen, als er gerade mit der wohl schwierigsten Situation seines Lebens konfrontiert ist. Da Gott ihn – im Gegensatz zu Maria – nicht vorher in seinen Plan einweiht, wird sein Handeln für mich umso bedeutungsvoller. Er musste zunächst davon ausgehen, von seiner Verlobten hintergangen worden zu sein. Als frommen bzw. gerechten Mann – wie ihn uns die Bibel beschreibt – kam es für ihn nicht infrage, eine Ehebrecherin zu heiraten. Dennoch war seine Liebe zu Maria so tief, dass er ihr durch einen Scheidebrief ein Weiterleben ermöglichen wollte. Wären ihm Rache oder gekränkter Stolz wichtig gewesen, hätte Maria schlechte Karten gehabt. Ihr Leben lag in seiner Hand. Ich gewinne manchmal den Eindruck, dass diejenigen, die heute als besonders fromm gelten (wollen), gleichzeitig am wenigsten barmherzig sind. Für die gerechte Sache werden die unglaublichsten Mittel eingesetzt, völlig unabhängig davon, wie es denjenigen, die (vermeintlich) falsch gehandelt haben, dabei ergeht. Können wir nicht von Gott und eben Josef lernen, dass Gerechtigkeit und Liebe kein Widerspruch sind, sondern Hand in Hand gehen? Wenn wir uns Josefs Verhalten anschauen, sollte uns schnell klar werden, wen Gott da als „Vater" für seinen Sohn ausgesucht hat. Einen Mann mit Charakter, einem starken Glauben und voller Barmherzigkeit. Eben jemand, der ihm ähnlich ist. Lassen wir uns in dieser Weihnachtszeit von Josef inspirieren. Auch wir haben Verletzungen und Vertrauensverluste erlebt. Wo immer möglich, lasst uns nach einem barmherzigen Ausweg suchen. Denn nichts anderes war die Ankunft des Retters vor rund 2000 Jahren. Gottes Reaktion auf den schlimmsten Vertrauensbruch war seine ausgestreckte Hand. Sichtbar in Jesus.

Alexander K.

Bibellese:
Morgens: Micha 1–3
Abends: Offenbarung 11

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andachte ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.  

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