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23-08-13 Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit

Autor: caspar 13.08.2023

dramatische Wolken

Unterwegs sah Jesus einen Mann, der von Geburt an blind war. „Meister", fragten die Jünger ihn, „warum wurde dieser Mann blind geboren? Ist es wegen seiner eigenen Sünden oder wegen der Sünden seiner Eltern?" Johannes 9,1–2 (Neues Leben Bibel)

Die Frage nach der Ursache von Leid ist vermutlich so alt wie das Leid selbst. Auch zu Jesu Zeiten hatten die Menschen ihre Meinungen und Theorien dazu. Während damals eine stark moralische Komponente mitschwang – die Ursache kann nur in sündigem Verhalten begründet sein –, wird heute schneller darauf geschaut, wie man es möglichst schnell beheben kann. Auch ich gehöre zu den Menschen, die alles Mögliche versuchen, um Leiden aus der Welt zu schaffen. Wenn auch primär in meinem beschränkten persönlichen Einflussbereich. Selbst wenn es nur eine banale Ursache hat, fällt es mir unglaublich schwer, ein Kind schreien zu hören oder in unzufriedene Kinderaugen schauen zu müssen. Irgendwie fühle ich mich sofort verantwortlich, für Abhilfe zu sorgen. Und wenn mir das nicht möglich ist, stellt sich bei mir ein Gefühl von Unzulänglichkeit ein. Ob es sich nun um eine weltumspannende Pandemie oder um tiefstes persönliches Leiden handelt, wir Menschen kommen in Situationen, die uns in die Knie zwingen, uns machtlos machen. Dann stehen auch wir in der Versuchung, die moralische Warum-Frage zu stellen. Was hat er oder sie getan oder vielleicht versäumt? Die Antwort Jesu, „Es lag nicht an seinen Sünden oder den Sünden seiner Eltern" (V. 3 NLB), ist nicht nur schlicht und ernüchternd, sie schafft auch unglaubliche Entlastung. Nicht hinter jedem Leid, jeder Katastrophe oder lebensbedrohlichen Situation steckt persönliche Schuld. Sie zeigt auch, es liegt nicht alles in unserer Hand. Der zweite Teil der Antwort Jesu ist dagegen irritierend, übersteigt unseren Horizont: „Er wurde blind geboren, damit die Kraft Gottes an ihm sichtbar werde." Zugegeben, nicht jede Krise, auch nicht von Gläubigen, nimmt diesen positiven Ausgang. Aber Jesus weist uns darauf hin, dass wir nicht auf eine (falsche) Ursache schielen müssen. Manchmal erkennen wir sie spät oder nie. Doch dem Vertrauen in Gottes Barmherzigkeit und seine Hilfe, wie auch immer sie aussehen mag, muss das nicht entgegenstehen. Genau darum geht es beim Glauben an einen liebenden Gott!
Alexander K.

Bibellese:
Morgens: Psalm 91–93
Abends: Römer 15,1–13

© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung 

Die hier wiedergegebene Andacht ist aus dem Andachtsbuch des Advent-Verlag Lüneburg entnommen. Die folgenden Links führen zu verschiedenen Versionen des aktuellen Andachtsbuchs: als Buch, als PDF.

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